Sensoren für mehr Klimaschutz und Sicherheit: Start mit vernetzten Raumklima-Ampeln an der Nikolaus-Groß-Schule

Mit dem Start eines flächendeckenden LoRaWAN-Funknetzes erreicht Mendens Smart City Förderprojekt einen wichtigen Meilenstein: Die Technologie ermöglicht zukünftig eine drahtlose Übertragung wertvoller Sensordaten etwa zu Pegelständen, Niederschlägen oder Energieverbräuchen. „Die Anwendungsmöglichkeiten sind enorm – wir erhalten mit dem Funknetz ein gutes digitales Werkzeug, um uns für Klimawandel, Hochwasser oder steigende Energiepreise zu wappnen“, freut sich Bürgermeister Dr. Roland Schröder. Durch Live-Daten sollen etwa kürzere Reaktionszeiten bei Gefahren oder verbesserte Klimaschutz-Maßnahmen ermöglicht werden.

LoRaWAN steht für „Long Range Wide Area Network“: Dabei handelt es sich um ein Funknetz, das bei einem sehr geringen Energieverbrauch Daten über weite Distanzen senden kann. Betreiber vor Ort sind die Stadtwerke Menden: „Mithilfe von Sensoren können wir Netze und Gebäude besser überwachen, sodass wir uns bereits früh mit LoRaWAN beschäftigt haben – eine Mitnutzung für weitere Anwendungsfälle lag daher auf der Hand“, kommentiert Geschäftsführer Matthias Lürbke die Zusammenarbeit.

Als erste Pilot-Lösung wurden die Raumklima-Ampeln der Nikolaus-Groß-Schule an das Funknetz angebunden. Die Sensoren, die während der Corona-Pandemie an allen Schulen eingebaut wurden, dienen nun als Werkzeug zum Energiesparen: „Neben dem CO2-Gehalt werden auch Temperatur, Luftfeuchte und weitere wertvolle Daten gemessen – sollte z.B. in Ferienzeiten übermäßig Energie verbraucht werden oder Schimmel drohen, sehen wir das im Cockpit und erhalten eine Info auf unser Handy“, erklärt Schulleiterin Christina Grawe. Zahlen aus anderen Städten zeigen dabei, dass durch „smartes“ Energiemanagement konkrete Einsparungen möglich sind. Auch Schüler könnten mithilfe der Daten spielerisch Energie sparen, etwa indem eine Klasse zum Energiespar-Champion gekürt wird. Peter Maywald, der das Thema als Vorsitzender des Schulausschusses begleitet, zeigt sich zufrieden: „Digitalisierung, Klimaschutz und unsere Schulen werden hier klug miteinander vernetzt – auch weil eine Überführung an weitere Standorte schon im Konzept mitgedacht ist. Ich würde mich freuen, wenn sich nach einer erfolgreichen Pilotierung weitere Schulen anschließen“.

In 2024 werden mendigital GmbH, Stadtverwaltung und Stadtwerke schrittweise weitere Lösungen umsetzen: „Weiter geht es mit der Live-Erfassung von Pegelständen an unseren Gewässern, Wetterstationen und Sensoren für Bodenfeuchte. Diese werden über Mendens Smart City Datenplattform auch für Bürger zur Verfügung gestellt“, kommentiert mendigital-Geschäftsführer Robin Eisbach. Die Stadt erfindet das Rad dabei nicht neu, sondern entwickelt Lösungen arbeitsteilig mit dem „5 für Südwestfalen“ Konsortium. Wichtig sei bei all der Innovation aber auch, sich selbst nicht zu überholen: „Wir alle müssen in Menden erst lernen, mit der neuen Datenvielfalt umzugehen. Wenn alle Akteure aber weiter so toll an einem Strang ziehen, können wir mit der Technologie von LoRaWAN noch spannende Lösungen umsetzen“. Den Möglichkeiten mit LoRaWAN sind dabei kaum Grenzen gesetzt: Vom Erkennen verstopfter Kanäle über Container, die melden wenn sie voll sind, bis hin zu Straßenlaternen, die nur bei Bedarf leuchten. Viel „smartes“, vom dem auch Menden profitieren könnte.